”Der Durchbruch, den wir brauchen, um eine Zivilisation zu werden, die ins All reist, besteht darin, die Raumfahrt den Flugreisen ähnlich zu machen. Für Flugreisen wird das gleiche Flugzeug oft eingesetzt“
Elon Musk, CEO SpaceX
Ich widerspreche Herrn Musk!
Grazyna Fosar, Autorin
Vor 17 Jahren…
Was macht man, wenn ein dreijähriges Mädchen plötzlich zu seinen Eltern sagt: „Ich werde Astronautin. Ich möchte zum Mars fliegen“. Zuerst empfiehlt es sich, Ruhe zu bewahren, ein paar Spielzeuge zu kaufen und… abzuwarten. Irgendein Joe oder Noah wird das Mädchen später auf andere Gedanken bringen.
Mit Alyssa Carson hat das nicht funktioniert. Nach 24 Minuten vor dem Fernseher, wo gerade ein Zeichentrickfilm über eine Mission zum Mars lief, hat ihre drei Jahre junge Vorstellungskraft schon eine Entscheidung getroffen: „Daddy, es wird der Mars!“. Inzwischen sind viele Jahre vergangen, und Alyssa hat angefangen, ihre Träume zu realisieren. Als 19jähriges Mädchen war sie schon die jüngste Person, die alle Kriterien erfüllte, um offiziell eine kosmische Reise durchzuführen.
Jetztzeit
Als sie 12 Jahre alt war, absolvierte sie bereits alle NASA Trainingsübungen für zukünftige Astronauten in den USA, der Türkei und in Kanada. Heute besitzt sie sogar ein Zertifikat, das ihr suborbitale Flüge erlaubt. Sie sagt: „Eine Forschungsmission zum Mars wird unser Wissen erweitern, was unseren zukünftigen Zielen helfen kann“. Nachdem Alyssa die Schule beendete, konzentrierte sie sich ausführlich nur auf ihre Astronautenmission. Sie spricht vier Fremdsprachen: Spanisch, Französisch, Chinesisch und Türkisch. Im Moment studiert sie Astrobiologie. Und sie trainiert.
Wozu braucht sie mentale Disziplin?
Als Astronautin braucht sie bestimmte Fähigkeiten, die sie von anderen Menschen unterscheiden. Hier die wichtigsten:
- Prioritätensetzung bei den Aufgaben
- Konzentration auf eine einzige Aufgabe, wenn es nötig ist,
- Schnelles und effektives Denken, auch unter großem Stress,
- Ganzheitliches Denken bei einer einzigen spezifischen Aufgabe,
- Akzeptieren des Versagens, um eine neue Probe zu realisieren,
- Teamarbeit in der Praxis,
- Die Gabe der schnellen und präzisen Kommunikation,
- Sehr gute Koordination Auge - Hände, für die Bedienung der Fahrzeuge, Maschinen und Roboter,
- Die Fähigkeit, es in kleinen engen Räumen längere Zeit auszuhalten.
Kurz gesagt – sie muss ein bestimmtes Potenzial haben.
Natürlich konzentriert sich das Training der Astronauten hauptsächlich auf Kenntnisse über die Ausstattung des Raumschiffs und die Bewegung bei Gravitation Null, auch die entsprechende Programmierung, KI und Bio-Hacking. Doch das mentale Training ist auch sehr wichtig.
Und wie geht’s weiter?
Alyssa weiß, dass eine Marsmission sehr gefährlich ist. Die lokalen Bedingungen auf dem Planeten sind für die menschliche Gesundheit ein großes Risiko. Man spricht darüber selten, aber die kosmische Strahlung und die Möglichkeit von Gehirnschäden muss man in Kauf nehmen. Niemand weiß heute, ob und wann Alyssa ihre Reise zum Mars beginnen kann. Im Jahre 2033 (NASA-Träume) wäre das heutige „Mars-Girl“ in einem passenden Alter, um an einer bemannten Raumfahrtmission zum Mars teilzunehmen. Was Elon Musk betrifft (Termin 2025, Musk-Träume), so sind das eher Alpträume über einen tragischen Irrtum.
Training
Die NASA gibt gerne Informationen über das Training der Astronauten und auch über das zukünftige „Mars-Girl“, weil PR-Aktivitäten für ihre Pläne, Popularität und den Etat eine sehr große Rolle spielen. Mentales und physisches Training von Alyssa laufen parallel und werden wie immer stets erweitert. Schauen wir uns an, was so ein Mädchen für den Mars alles durchmachen muss…
Look up: Die ersten Schritte konzentrieren sich auf die Zeit, wo man lernt, sich auf den Start einer Rakete vorzubereiten. Auf die Astronauten wirkt bei einem Start eine starke Hypergravitation. Zuerst fließt das Blut von den Augen ab, verursacht einen Verlust des Farbensehens, „Grey-out“, und das Tunnelsehen. Das Gehirn arbeitet anders als unter normalen Bedingungen. So müssen alle, auch Alyssa, lernen, Hypergravitation von 4G bis 9G zu ertragen. Ein Flugsimulator hilft dabei, die Beschleunigung beim Start einer Rakete zu simulieren. Look down: Natürlich muss Alyssa auch wissen, wie sie zurechtkommen soll, wenn sie aus dem Weltraum zurück zur Erde kommt. Vor allem wird hier geübt, was man tun soll im Fall, wenn man jegliche Kontrolle über eine Situation verliert. Im Space Camp NASA Center in Huntsville, Alabama, üben Astronuten die totale Desorientierung, die während des Eintritts in die Erdatmosphäre möglich ist. Sie müssen das Raumschiff mit Joysticks auf eine kontrollierte Flugbahn bringen können.
Zero-G: Ab jetzt wird es echt abenteuerlich. Es ist eine fantastische, aber auch eine schwere Erfahrung: die Vorstufe zur Schwerelosigkeit. Konsequent werden die Astronauten-Kandidaten vorbereitet, das Fehlen der Gravitation und die Verhaltensweisen unter solchen Bedingungen zu beherrschen und dabei normal zu funktionieren. In einem Flugzeug, bei einem Parabolflug, ist es möglich, die Bedingungen, die im Weltraum herrschen, vorzubereiten. Jedes Mal dauert der Zustand der Schwerelosigkeit 25 Sekunden. Die Trainierenden werden hin und her, nach oben/unten gebracht und wiederholen die Zustände der Schwerelosigkeit bis zu 60 Mal, so lange, bis sie an ihre Grenze gehen.
Das Training der echten Astronauten-Arbeit ist sehr langwierig. Man muss lernen zu arbeiten und sich zu bewegen ohne Gravitation. Genannt wird das „Arbeit unter extremen Bedingungen“. Die Übungen finden statt im größten bedeckten Swimmingpool der Welt. Die Astronauten verbringen dort 10 Stunden, in einer Simulation, bei niedriger Gravitation, die eine Stunde eines kosmischen Spaziergangs ermöglicht. Sie tragen spezielle Overalls und schwimmen in einer Tiefe von 12 Metern. Im Gegensatz zu den kosmischen Bedingungen haben sie hier noch den Widerstand des Wassers, während im All die Gegenstände, die man nicht festhält, von der Hand wegfliegen.
In virtuellen Welten
In Houston, Texas, befindet sich das große VR-Laboratorium der NASA. Das Königreich der modernen Elektronik im Raum, auf dem Kopf und am Körper. Sensoren, spezielle Handschuhe, VR-Szenerien, nicht nur auf dem Mond, auf dem Mars, im Weltraum, auf einem Asteroiden, sogar im Vulkan. Hier erzeugt man speziell vorbereitete Situationen, die schwer zu lösen sind. Sogar lebensgefährliche. Ein Mensch, der nicht zu Hause auf der Erde ist, muss auf alles vorbereitet sein, auch auf das Unvorstellbare.
Sogar das Essen muss ein Astronaut trainieren. Die flachen Päckchen auf einem Tablett sind ohne Wasser, das Menu selbst ist nicht sonderlich attraktiv, und der Mangel an Vitamin D, Eisen, Calcium und anderen Komponenten hat für die Gesundheit unangenehme Folgen.
Die Unterwasser-Forschungsstation Aquarius bereitet darauf vor, wie man versuchen soll, in einer unbekannten, menschenfeindlichen Umgebung zu überleben. Sowohl auf der Erde als auch hypothetisch – in jeder Ecke des Weltraums. Die NASA schickt zu Aquarius spezielle Teams, die sogenannten Extreme Environment Mission Operations (NEEMO), oft für 3 bis 6 Wochen. Die Astronauten leben dort in einer Tiefe von 18 Metern unter dem Wasser. Sie trainieren hier langfristige Projekte in Weltraum, so wie z. B. das Fliegen zum Mars, das Leben auf dem Mars, eine Landung auf einem Asteroiden usw. Hier werden verschiedene Varianten von Rettungsaktionen der Mannschaften geplant und geübt.
Natürlich ist das nicht ein vollständiger Plan, nur eine kleine Basis für ein Training, um Astronaut zu werden. Doch wir müssen sagen – unsere Alyssa hat einen schweren, interessanten und noch langen Weg vor sich. Dazu muss sie selbstverständlich eine spezielle Ausbildung als Pilotin erster Klasse absolvieren.
Oft werden Astronauten in etwas exotische Regionen auf unserem Planeten gebracht, um dort zu lernen, zu leben, zu arbeiten und zu überleben. Macht das alles wirklich so viel Spaß?
Lange und kurze Reise
Falls Alyssa tatsächlich eines Tages ihren Traum von einen Flug zum Mars realisieren wird, stellt sich die Frage: Wie lange wird ihr Flug dauern? Na mit Mr. Elon Musk (tuck, tuck, tuck )… Wenn sie sich aber etwas moderner bewegen würde, z.B. mit Warp Drive, könnte sie den Mars schon in 193 Sekunden erreichen. Und das ist keine Fantasie!
Wie soll es möglich sein, die Lichtgeschwindigkeitsgrenze zu durchbrechen?
Mit dem klugen Mr. Einstein, wenn man seine Werke aufmerksam gelesen hat. Die Relativitätstheorie definiert die Lichtgeschwindigkeit nur als Obergrenze für alle materiellen Objekte. Beim Warp Drive bleibt das materielle Objekt jedoch stationär, die Bewegung findet ausschließlich in der Raumzeit statt, die aber nicht aus Materie besteht.
Bei einem Warp-Faktor von hundertfacher Lichtgeschwindigkeit erreichen wir den Mars in etwas mehr als drei Minuten, den nächsten Fixstern Alpha Centauri in rund zwei Wochen und den Orion-Nebel immerhin noch in etwa 1,3 Jahren. Klingt vielversprechend.
In drei Minuten zum Mars? - Ja, das war`s!
Bon Voyage Alyssa!
Bon Voyage!
Quelle: Matrix3000 Band 123